Umweltorganisationen kritisieren Dominanz der Kunststoff-Branche
Eine Übernahme der EU-Umweltnews des DNR
Die Environmental Coalition on Standards (ECOS) und Zero Waste Europe werfen der EU-Kommission vor, bei der Ausarbeitung von Normen für die Kunststoffaufbereitung die Ansicht von Branchen-Unternehmen zu stark berücksichtigt zu haben. Die 2019 von der EU-Kommission gegründete Circular Plastics Alliance (CPA) sei den Nichtregierungsorganisationen (NRO) zufolge „intensiv konsultiert“ worden.
Umwelt- und Verbrauchergruppen wurden erst spät angehört
Zur CPA gehören Hersteller und Verarbeiter von Kunststoffen, Einzelhändler, Entsorgungs- und Recyclingfirmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Organisationen aus Umwelt- oder Verbraucherbereichen wurden jedoch erst im Nachgang angehört. „Die Europäische Kommission hat wesentliche Entscheidungen über die Art und Weise, wie Normen zur Eindämmung der Plastikverschmutzung beitragen, an Unternehmen ausgelagert", sagte ECOS-Programmmanagerin Fanny Rateau dem Umweltinformationsdienst ENDS.
NRO fordern Neuaufrollung des Prozesses
In einem Brief vom 1. Februar fordern die NRO die Kommission auf, einen neuen Vorschlag zu erarbeiten: Der ökologische Ehrgeiz des Entwurfs sei „außerordentlich gering und stelle eine verpasste Gelegenheit dar, den europäischen Green Deal zu unterstützen und den Kreislaufgedanken in den Kunststoffsektor zu bringen.“
Kein Vittel-Wasser mehr in Deutschland
Indes will der Lebensmittelproduzent Nestlé das Wasser Vittel in Deutschland und Österreich ab Sommer nicht mehr verkaufen. Das Mineralwasser wird in Plastikflaschen vertrieben und bis zu 1.000 Kilometer aus Frankreich transportiert. Laut Deutscher Umwelthilfe will sich Nestlé dafür aber auf die italienischen Wasser San Pellegrino und Aqua Panna konzentrieren und kritisiert: „Aus Sicht von Umwelt und Klima ergibt es keinen Sinn, ein ausländisches Mineralwasser durch ein anderes zu ersetzen. Mineralwasser sollte grundsätzlich regional und in Mehrwegflaschen angeboten werden.