Intervention von WECF bei der BRS-COP: “Wir können das nicht als normalen Nebeneffekt des Lebens akzeptieren”

BRS CoP 2022 am 9. Juli, Intervention durch WECF / IPEN zum Thema Gender
von Johanna Hausmann (Original in Englisch, übersetzt durch die Redaktion):

“Vielen Dank Frau Präsidentin,

Ich repräsentiere WECF, Women Engage for a Common Future und wir sind auch IPEN Mitglied.

Wir begrüßen es sehr, dass das Sekretariat den Bericht über genderrelevante Aktivitäten mit aufgenommen hat. Dieser Bericht beinhaltet auch unsere Fallstudien in Indonesien, Nigeria, Kirgizistan, Bolvien und bald auch Kenia und Tunesien.

In diesen Studien haben wir unter anderen sehr hoch Konzentrationen an Pestiziden und PCBs in der Muttermilch gefunden, sowie Quecksilberbelastungen in den Körpern von Frauen aus ländlichen Regionen und Indigenen Frauen. Die Fallstudien zeigen, wie weibliche Müllsammlerinnen giftigen Dämpfen ausgesetzt sind, durch die Müllverbrennung. Das trifft auch auf Frauen zu, die ihren täglichen Abfall verbrennen (müssen).

Die Ergebnisse der Studien sind alarmierend.

Je nach Gender sind die Menschen unterschiedlich gefährlichen Chemikalien ausgesetzt. Dies hängt mit biologischen Unterschieden zusammen, ist aber auch mit den Geschlechterrollen verknüpft. Die Belastung mit toxischen Substanzen aus verschiedensten Quellen schadet weltweit der weiblichen Gesundheit und eben auch reproduktiven Gesundheit. Wir können nicht akzeptieren, dass das ein normaler Nebeneffekt von unseren Leben ist.

Frauen sind aber nicht nur besonders vulnerable gegenüber der Belastung mit Schadstoffen. Die Expertise und Perspektive von Frauen entscheidend, um Dinge zu ändern. Die Führungsrolle von Frauen trägt schon dazu bei, dass sich die Gesellschaft und Wirtschaft in einen giftfreie und zirkuläre wandelt. Es gibt immer mehr Menschen, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen.

Wir sehen aber auch: wir brauchen noch mehr.

Deshalb ist es essentiell einen Gender-Aktionsplan weiter zu implementieren.

Hierfür braucht es:

·        Wie schon von Lesotho angesprochen, rufen wir alle Vertragsparteien dazu auf, Gender Aktionspläne auf einem Nationalen Leveln zu entwickeln und zu implementieren

·        Wir rufen das Sekretariat auf, weitere Kapazitäten aufzubauen, um diese wichtigen Herausforderungen im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Auswirkungen von Chemikalien auf alle Geschlechter zu bewältigen.

·        Wir fordern auch eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen an der Entscheidungsfindung hier und in anderen politischen Prozessen, wie Minanamata, SAICM und dem kommenden Plastikvertrag.

Und schließlich: Wir fordern die Vertragsparteien auf, die Regulierung und schrittweise Abschaffung aller giftigen Chemikalien, insbesondere der POPs, dringend voranzutreiben, um die Lebensqualität von Frauen, Männern, Kindern, allen Geschlechtern und sozialen Gruppen zu verbessern, und der zukünftigen Generation zu verbessern.

Wir danken Ihnen!”

 

 

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