Studie zu Kunststoff-Monomeren, Additiven und Hilfsmitteln
Im Fachmagazin Environmental Science & Technology ist ein Artikel von Helene Wiesinger, Zhanyun Wang und Stefanie Hellweg erschienen, der sich mit dem Problem verunreinigter Kunsstoffe außeinandersetzt.
Während des gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen können verschiedene chemische Stoffe freigesetzt werden, die bei der Herstellung verwendet werden und Risiken für menschliche Gesundheit, Umwelt und Recyclingsysteme darstellen. Nur eine begrenzte Anzahl dieser Substanzen wurde umfassend untersucht.
Basierend auf einer Überprüfung von 63 industriellen, wissenschaftlichen und regulatorischen Datenquellen untersuchen die Autor:innen systematisch Kunststoffmonomere, Additive und Verarbeitungshilfsmittel auf dem Weltmarkt. Insgesamt identifizieren sie über 10.000 relevante Stoffe und kategorisieren sie nach Möglichkeit nach Stoffarten, Verwendungsmustern und Gefahreneinstufungen.
Über 2.400 Stoffe werden als potenziell besorgniserregende Stoffe identifiziert, da sie eines oder mehrere der Persistenz-, Bioakkumulations- und Toxizitätskriterien in der Europäischen Union erfüllen. Viele dieser Stoffe werden kaum untersucht (266 Stoffe), sind in vielen Teilen der Welt nicht ausreichend reguliert (1.327 Stoffe) oder sind in einigen Rechtsordnungen sogar für den Einsatz in Lebensmittelkontakt-Kunststoffen zugelassen (901 Stoffe).
Es bestehen erhebliche Informationslücken, insbesondere zu Stoffeigenschaften und Verwendungsmustern. Für den Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft aus Kunststoff, die den Einsatz gefährlicher Chemikalien vermeidet, sind konzertierte Anstrengungen aller Beteiligten erforderlich, beginnend mit der Verbesserung des Informationszugangs.