RECORDING | Hormonaktive Chemikalien Stoppen!
Am 25. Januar 2023 war die Parlamentarische Staatsekretärin des Bundeministeriums für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz Dr. Bettina Hoffmann zu Gast bei einer Veranstaltung zu hormonwirksamen Stoffen, organisert von HEJ-Support, PAN Germany und WECF. Gemeinsam mit Expert*innen aus den Bereichen Toxikologie, Endokrinologie, Politik und der Zivilgesellschaft wurde die Frage diskutiert: Wie können wir uns und unsere Umwelt besser vor hormonaktiven Chemikalien schützen? Mehr als 50 Teilnehmende nahmen interessiert die neuesten Zahlen und Forschungsergebnisse auf, die in diesem Online-Talk präsentiert wurden.
Die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag die Erarbeitung eines Plans zum Schutz vor hormonaktiven Chemikalien, so genannten Endocrine Disrupting Chemicals (EDCs), festgeschrieben. Dies ist ein wichtiger und dringender Schritt, denn EDCs sind Chemikalien, die das Hormonsystem von Menschen und Tieren stören und dadurch irreversible gesundheitliche Schäden auslösen können.
Stimmen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft
Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatsekretärin beim BMUV erörterte bei unserem Online-Talk erstmals die Eckpunkte des Aktionsplan und warnte vor zu hohen Erwartungen.
Dr. Kolossa-Gehring zeigte anhand neuester Forschungsergebnisse, wie stark wir mit EDCs belastet sind und forderte strengere Regulierung – Denn diese führen belegbar dazu, dass Belastungen zurück gehen.
Prof. Dr. Josef Köhrle, Vorsitzender der EDC Working Group der European Society of Endocrinology (ESE) sprach über die besonderen Risiken von EDCs aus endokrinologischer Sicht.
Die NGO Vertreterinnen Johanna Hausmann (WECF), Susanne Smolka (PAN Germany) und Alexandra Caterbow (HejSupport) zeigten auf, welchen Handlungsbedarf wir aus NGO Perspektive zum Schutz vor EDCs sehen und formulieren klare Forderungen für den EDC Aktionsplan.
EDCs – eine globale Bedrohung
EDCs finden sich in Produkten des täglichen Bedarfs, in bestimmten Pestizidprodukten und Lebensmitteln und können über die Haut, die Atmung und die Nahrung in unsere Körper gelangen. EDCs tragen beispielsweise zu hohen Diabetes-, Krebs- und Unfruchtbarkeitsraten bei und fördern Entwicklungsstörungen. Außerdem schädigen sie die Umwelt und beeinträchtigen Wildtierpopulationen. Schwangere, Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdete Gruppen. Die WHO bezeichnet EDCs als „globale Bedrohung“. Die Bundesregierung, ihre Ministerien und Behörden, Parlamentarier*innen, Wissenschaftler*innen, Vertreter*innen des Gesundheitswesens, Industrie, Unternehmen und NGOs sind gefragt, etwas gegen diese Bedrohung zu unternehmen.
Wir von WECF haben gemeinsam mit PAN Germany und HEJSupport bereits 2020 Forderungen für einen nationalen EDC Aktionsplan erarbeitet. Diese haben wir in unserem Talk noch einmal vorgestellt. Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass der geplante EDC Aktionsplan wirklich zum Schutz vor hormonaktiven Substanzen beiträgt.
ONLINE-TALK Hormonaktive Chemikalien stoppen
Mit Beiträgen von
Dr. Bettina Hoffmann | Politischer Blick auf das Problem hormonaktiver Substanzen
Dr. Marike Kolossa-Gehring | Umweltbundesamt (UBA) | Leitung Fachgebiet Toxikologie | Gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung: Wie stark sind wir durch EDCs belastet?
Prof. Dr. Josef Köhrle | European Endocrine Society: Besondere Risiken von EDCs aus endokrinologischer Sicht
WECF, HejSupport und PAN Germany | Einordnung der EDC-Problematik aus NGO-Sicht
Moderation | Johanna Hausmann, WECF