Environmenstrual Week: gesunde und umweltfreundliche Menstruationsprodukte für alle
Eine Übernahme vom BUND [Stand: 15.10.2021]
1970 wurde das erste Patent für eine Maxibinde mit Klebestreifen angemeldet. Seitdem hat sich vieles verändert: Periodenprodukte wie Binden, Tampons oder Menstruationstassen sind zur Normalität geworden. Bis zu 17 000 Tampons oder Binden kommen pro Frau im Laufe des Lebens zusammen. Viele sind auf Periodenprodukte angewiesen. Doch einige Produkte enthalten gefährliche Schadstoffe, von denen Verbraucherinnen häufig nichts wissen.
Im Rahmen der Aktionswoche "Environmenstrual Week", setzen sich deshalb jedes Jahr im Oktober in den sozialen Medien weltweit Menschen für gesunde, umweltfreundliche Menstruationsprodukte für alle Menschen ein.
Schadstoffe in Tampons und Binden entdeckt
Das Problem: Viele Menstruationsprodukte können problematische Chemikalien enthalten. Das kann gefährlich werden, denn die Schleimhäute nehmen diese Schadstoffe besonders gut auf. Viele Frauen verwenden häufig mehrere Menstruations- und Hygieneprodukte gleichzeitig, was die Schadstoffeinwirkung zusätzlich erhöht.
Tampons und Binden können etwa sogenannte halogenorganische Verbindungen enthalten. Diese entstehen durch das Bleichverfahren der Zellulose. Sie können Allergien auslösen. Gleiches gilt für manche Parfums, die häufig Binden und Slipeinlagen zugesetzt werden. Selbst Pestizidrückstände wie Glyphosat können enthalten sein. Produkte in Bio-Qualität und ohne Parfum schneiden in Tests bislang besser ab.
Nachhaltige Alternative: Menstruationstasse – auch hier genau hinsehen
Neben Tampons und Binden erfreut sich die nachhaltigere Menstruationstasse immer größerer Beliebtheit. Doch auch Menstruationstassen können Schadstoffrückstände enthalten. Etwa die Siloxane D4, D5 und D6. Das sind sehr langlebige chemische Verbindungen. D4 ist nachgewiesen fruchtbarkeitsschädigend. Ökotest konnte diese Siloxane in 20% der Menstruationstassen nachweisen. Der BUND fordert deshalb mehr Transparenz seitens der Hersteller. Verbraucherinnen müssen in der Lage sein, gut informiert selbst zu entscheiden.
Der BUND-ToxFox sorgt für Transparenz
Bis Gesetze zu mehr Transparenz verhelfen, kann die kostenlose ToxFox-App des BUND helfen. Sie spürt Schadstoffe in Alltagsprodukten auf. Hersteller sind gesetzlich verpflichtet, bei Nachfrage innerhalb von 45 Tagen zu antworten, ob ein Produkt besonders gefährliche Stoffe enthält. Die Antwort fließt wiederum in eine Datenbank ein und steht den Verbraucher*innen bei der nächsten Anfrage über die App sofort zur Verfügung. Der ToxFox wird somit immer schlauer – und mit ihm seine Nutzer*innen.
Der BUND setzt sich zudem dafür ein, dass dies bald in ganz Europa möglich ist. Gemeinsam mit 20 Projektpartnern er eine europäische Produktdatenbank auf. Im Projekt "LIFE AskREACH" sind nun auch EU-weit Apps nach ToxFox-Vorbild verwendbar.