Gefährliche Stoffe in Produkten – neue EU-Datenbank online
Eine Übernahme aus den EU-Umweltnews des DNR
Verbraucher*innen können sich in einer neuen Datenbank seit dieser Woche über besonders besorgniserregende Stoffe in Produkten (substances of very high concern in products, SCIP) informieren. Damit wurde eine Maßnahme der überarbeiteten EU-Abfallrahmenrichtlinie von 2018 umgesetzt.
Mehr als vier Millionen Produkte seien bereits in der neuen Datenbank gelistet, erklärte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) am Dienstag. Am häufigsten seien die besorgniserregenden Stoffe in Maschinen, Messgeräten, elektronischen Geräten, Fahrzeugen, Artikeln aus Kautschuk und Möbeln von den jeweils herstellenden Unternehmen gemeldet worden. Besonders besorgniserregende Stoffe (substances of very high concern, SVHC) kommen im Rahmen der REACH-Verordnung aufgrund ihrer schädlichen Auswirkungen auf Mensch und/oder Umwelt als Kandidaten für ein Verwendungsverbot in Betracht. In der SCIP-Datenbank sei bisher Blei der am häufigsten gemeldete Stoff, erklärte die ECHA.
Bisher seien 6.000 Unternehmen ihrer Pflicht nachgekommen, besonders besorgniserregende Stoffe in Produkten, die sie auf dem europäischen Markt in Verkehr bringen, an die ECHA zu melden.
Die Datenbank soll zum einen die Transparenz über Schadstoffe im Alltag für Verbraucher*innen erhöhen. Zum anderen sollen Abfallbetriebe anhand der Informationen gefährliche Stoffe besser erkennen und aussortieren können. Bisher sind fehlende Informationen über Giftstoffe in Produkten und Stoffkreisläufen eine große Hürde für die sichere Wiederverwendung von Rohstoffen.
Für EU-Umweltkommissar Virginius Sinkevicius ist der Start der Datenbank „ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung der Ziele des Europäischen Green Deal, insbesondere unserer Aktionspläne zur Kreislaufwirtschaft und zur Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie unserer Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit“.
ECHA: Know more about hazardous chemicals in products – SCIP data published