82 Minister*innen treffen sich vor der Stockholm 50+ Konferenz, um über die Herausforderungen der Chemikalienkrise zu beraten

Wenige Tage bevor am 6. Juni die TripleCOP zu den Konventionen von Basel, Rotterdam und Stockholm (BRS) beginnt, haben sich 82 Minister*innen aus den Mitgliedstaaten über die großen Herausforderungen im Bereich Chemikalien und Abfälle ausgetauscht. Zahlen, die zur Veranschaulichung der Problematik herangezogen wurden, waren die 50fache Steigerung der Chemikalienproduktion seit 1950 und ein Anteil von 65 % aller landwirtschaftlichen Flächen, die dem Risiko der Pestizidverschmutzung ausgesetzt sind. Es wurde aber auch positiv hervorgehoben, welch wichtigen Beitrag die BRS-Konventionen bereits zur Schaffung einer giftfreien und daher sicheren Kreislaufwirtschaft leisten. Hoffnung gäben auch neue Initiativen wie das gerade im Verhandlungsprozess befindliche internationale Plastikmüllabkommen, Gespräche über die Einrichtung eines Forums an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik sowie Bemühungen, SAICM zum Abschluss zu bringen. Schwerpunkt der Diskussionen waren die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den drei großen Krisen unseres Planeten (Klima, Natur, Umweltverschmutzung). Beispielsweise seien Chemikalienproduktion und –nutzung für erhebliche Treibhausgasemissionen und Biodiversitätsverlust verantwortlich, Plastikmüll bedrohe Tier- und Pflanzenwelt. Dabei entstünden auch Teufelskreise, z.B. wenn die Abnahme der Bodenproduktivität durch einen verstärkten Chemikalieneinsatz kompensiert werde. Vor diesem Hintergrund müssten Klima-, Biodiversitäts- und Chemikalienabkommen stärker zusammen gedacht werden. Weitere Prioritäten seien die weitere Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Chemikalien während ihres gesamten Lebenszyklus und die Verbesserung der Kreislaufwirtschaft, eine Ausweitung des Verursacherprinzips und die stärkere finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer beim verantwortungsvollen Umgang mit Chemikalien und Abfällen. Über die erhöhten Mittel aus der Global Environment Facility hinaus seien hier weitere 5 Milliarden USD notwendig.

Dies ist eine Zusammenfassung des Artikels: Highlights and images of main proceedings for 1 June 2022 - Stockholm Convention on Persistent Organic Pollutants Basel Convention on the Control of Transboundary Movements of Hazardous Wastes and Their Disposal Rotterdam Convention on Prior Informed Consent

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EU-weite Studie zeigt: Bevölkerung mit problematischen Chemikalien belastet

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G7-Staaten sprechen Unterstützung für ein internationales Chemikalienmanagement aus