Der ToxFox Gartenartikel-Test: BUND deckt Schadstoffe in Gartenartikeln auf
Der BUND konnte in allen zehn getesteten Gartenprodukten Schadstoffe nachweisen. Einige bestanden sogar zu über 20 % aus Schadstoffen. Besonders bedenklich waren vier Produkte: zwei Teichfolien, eine
Gartenschnur und ein Gartenschlauch. Alle diese Produkte basierten auf dem Kunststoff PVC, welcher viele Additive benötigt. Die oft zugesetzten Phthalat-Weichmacher sind hormonell wirksam und fortpflanzungs-
schädigend.
Die Gartenschnur „KST-Schnur 23mm“ der Firma SIENA GARDEN, gekauft bei HELLWEG, bestand zu 28 % aus Schadstoffen. Im Produkt wurden unter anderem 16 % des Phthalat-Weichmachers DIBP nachgewiesen. Für Produkte im Innenbereich besteht wegen der gesundheitsgefährdenden Eigenschaften eine EU-weite Beschränkung von 0,1 % für DIBP. Zudem enthielt die Schnur zu 12 % mittelkettige Chlorparaffine (MCCP). Chlorparaffine reichern sich in der Umwelt, in Tieren und im Körper an und sind sehr giftig für Wasserorganismen. Auch das fortpflanzungsschädigende Bisphenol A konnte in geringen Konzentrationen nachgewiesen werden.
Die Heissner PVC Teichfolie von OBI enthielt 0,15 % des Phthalats DEHP. DEHP ist ebenfalls gesetzlich auf unter 0,1 % in Produkten im Innenbereich beschränkt. Außerdem waren 0,15 % MCCP enthalten.
Auch hier konnte Bisphenol A und zudem Blei nachgewiesen werden.Die Teichfolie von BAUHAUS enthielt 21 % des Phthalats DINP. DINP ist für diese Anwendung noch erlaubt, in Kinderspielzeug aber bereits verboten, da sie womöglich ebenfalls die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Es wurde ebenfalls Bisphenol A detektiert. Der Gartenschlauch BASIC von HELLWEG enthielt ebenfalls 22 % DINP und zudem 0,48 % MCCP. Auch in den weiteren sechs Produkten fanden wir Schadstoffe: In zwei Gartenhandschuhen, einer weiteren Gartenschnur, Gartenschuhen, einem weiteren Gartenschlauch und einer Schaufel wurde Antimon nachgewiesen, das im Verdacht steht Krebs zu verursachen. Ein Gartenhandschuh enthielt Nonylphenole. Diese sind hormonell schädlich und in der Umwelt schlecht
abbaubar. So kann Nonylphenol bei Fischen dazu führen, dass Geschlechtsorgane miss gebildet werden und keine männlichen Fische mehr heranwachsen.