Auf dem Weg zu einem globalen Schutz vor Chlorpyrifos und Methoxychlor

Eine Übernahme von PAN Germany:

Der UN Expertenausschuss für persistente organische Schadstoffe des Stockholmer Übereinkommens (Persistent Organic Pollutants Review Committee = POPRC), an dem PAN-Vertreterinnen als Beobachter teilgenommen haben, hat vergangene Woche auf seiner siebzehnten Sitzung entscheidende Beschlüsse gefasst. Zwei seiner Entscheidungen betreffen die Pestizide Methoxychlor und Chlorpyrifos.

So empfiehlt der Ausschuss der Konferenz der Vertragsstaaten (COP), das Pestizid Methoxychlor zur weltweiten Beseitigung ohne Ausnahmen in die entsprechende Liste des Stockholmer Übereinkommens aufzunehmen. Somit liegt es nun an den Vertragsstaaten, auf ihrer kommenden Sitzung dem globalen Verbot von Methoxychlor zuzustimmen.

Zudem bestätigte der Expertenausschuss, dass Chlorpyrifos den Kriterien des Übereinkommens für Persistenz, Bioakkumulation, schädliche Wirkungen und weiträumigen Transport erfüllt. Die Bestätigung der Kriterien durch den Ausschuss ist ein notwendiger Schritt, auf dem Weg zu einem von PAN seit langem angestrebten globalen Verbots dieses hoch problematischen Wirkstoffs. Chlorpyrifos ist eines der weltweit am häufigsten verwendeten Pestizide das unter anderem die Hirnentwicklung von Kindern schädigen kann. Es lässt sich in der gesamten Umwelt nachweisen, in der Muttermilch und in wildlebenden Tieren, und ist selbst im Eis der Arktis und Antarktis zu finden. Die EU hat den Wirkstoff Anfang 2020 vom Markt genommen (wir berichteten).

Nun wird sich eine Arbeitsgruppe formieren, die den Vorschlag prüft und den Entwurf eines Risikoprofils erarbeitet. Es wird darum gehen zu beurteilen, ob die Chemikalie aufgrund ihres weiträumigen Transports in der Umwelt zu erheblichen schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und/oder die Umwelt führen kann, so dass ein globales Vorgehen gerechtfertigt ist.

Der Überprüfungsausschuss für persistente organische Schadstoffe des Stockholmer Übereinkommens tagte auf seiner siebzehnten Sitzung (POPRC-17) in hybrider Form – teils in Genf und teils online zugeschaltet – vom 24. bis 28. Januar 2022. Der Ausschuss ist ein wissenschaftlicher Sachverständigenausschuss, der Chemikalien prüft, die für eine Aufnahme in die Liste des Übereinkommens vorgeschlagen werden, und der Konferenz der Vertragsparteien Empfehlungen zur Abstimmung unterbreitet. Die Mitglieder des POPRC sind von den Regierungen benannte Expert*innen für die Bewertung oder das Management von Chemikalien. Vertreterinnen von PAN Asien Pazifik, PAN Nordamerika und PAN Germany haben als Beobachterinnen (Observer) an der POPRC-17 Sitzung teilgenommen und sich mit ihrer Expertise in die Diskussion eingebracht.

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