Neuer Bericht enthüllt die Komplexität vieler Inhaltsstoffe in Menstruationsprodukten

Eine Übernahme von WECF:

Die Unternehmen, die Menstruationsprodukte herstellen, sind bisher nicht verpflichtet, sämtliche Produktbestandteile offenzulegen. Dies ist angesichts der Tatsache, dass Binden und Tampons regelmäßig mit sensiblen Körperstellen in Berührung kommen, sehr bedenklich.

2021 verabschiedete New York als erster Bundesstaat der USA ein Gesetz, das die Hersteller*innen von Menstruationsprodukten zur Offenlegung der Inhaltsstoffe verpflichtet. WVE führte eine Feldstudie durch, in der die Angaben zu den Inhaltsstoffen auf den Kennzeichnungen von Menstruationsprodukten untersucht wurden. In dem neuen Bericht werden nun die Ergebnisse dieser Studie veröffentlicht.

Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen ist, dass bestimmte Inhaltsstoffe in Periodenprodukten für die Nutzer*innen und die Umwelt bedenklich sind. Tatsächlich finden sich darin Chemikalien, die Hautirritationen und allergische Reaktionen auslösen können (wie Duftstoffe, Farbstoffe und Wachse), die krebserregend sind (wie PEGs und andere Verbindungen mit Ethylenoxid und/oder 1,4-Dioxan verunreinigt sein können) und die Mikroplastikteilchen in die Umwelt sowie in den Körper abgeben (wie Polyethylen, Polypropylen und Polyester).

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass die Beschreibungen der Inhaltsstoffe auf den Kennzeichnungen häufig verschwommen waren: Die wirklichen chemischen Namen der Stoffe wurden oft weggelassen und stattdessen die Funktionen der Inhaltsstoffe wie „Duftstoff“, „Kleber“, „Tensid“ oder „Tinte“ beschrieben.

Die ideale Kennzeichnung der Inhaltsstoffe von Menstruationsprodukten sollte den chemischen Namen und die Funktion des Inhaltsstoffs sowie die Bestandteile des Produkts, in denen der Stoff zu finden ist, enthalten, wie der Bericht betont.

Die potenzielle chemischen Belastung, die mit der Verwendung von Periodenprodukten verbunden sind, ist also viel komplexer, als die Firmen bisher zugegeben haben. Weitere Forschung ist notwendig, um besser zu verstehen, wie diese chemischen Belastungen unsere Gesundheit und die Umwelt beeinflussen können, um so sicherere und gesündere Alternativen zu finden.

Um Verbraucher*innen zu schützen fordert WECF die konsequente Umsetzung des Vorsorgeprinzips und daher ein Verbot von schädlichen Chemikalien in Menstruationsprodukten. Damit Verbraucher*innen eine gesunde, auf umfassende Information basierte Kaufentscheidung treffen können, ist eine verpflichtende, lückenlose Angabe aller Inhaltsstoffe eines Produktes notwendig. #Kennzeichnungspflicht, jetzt!

Mehr Hintergrundinfos und Tipps für die Periodengesundheit in der Broschüre Giftfreie Menstruation.

Zurück
Zurück

G7-Staaten sprechen Unterstützung für ein internationales Chemikalienmanagement aus

Weiter
Weiter

Ein Resümee aus den Virtuellen Arbeitsgruppen zu SAICM