Ewigkeitschemikalien: Konsultation, Löschschäume und schärfere PFAS-Werte in Lebensmitteln

Eine Übernahme der EU-Umweltnews des DNR:

Die Europäische Chemikalienagentur ECHA fordert interessierte Parteien auf, bis zum 25. September wissenschaftliche und technische Informationen über die Herstellung, das Inverkehrbringen und die Verwendung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) einzureichen. Die sechsmonatige Konsultation zu dem von den dänischen, deutschen, niederländischen, norwegischen und schwedischen Behörden ausgearbeiteten Beschränkungsvorschlag (EU-News 09.02.2023) soll Informationen zu Risiken, sozioökonomischen Aspekten und Alternativstoffen bündeln helfen. Die wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA für Risikobewertung (RAC) und für sozioökonomische Analyse (SEAC) wollen die Beiträge dazu nutzen, um die vorgeschlagene Beschränkung zu bewerten und eine Stellungnahme dazu abzugeben. Im Januar hatten Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Schweden und Norwegen einen gemeinsamen Vorschlag zur Beschränkung von mehr als 10.000 PFAS vorgelegt. Eine investigative Recherche vom Februar hatte gezeigt, dass bereits 17.000 Standorte in ganz Europa mit PFAS kontaminiert sind (EU-News 01.03.2023). PFAS verursachen erhebliche Umwelt- und Gesundheitsschäden.

Der EU-weite Ausstieg aus der Verwendung von PFAS-Chemikalien in Feuerlöschschäumen hat Unterstützung von den beiden Expertenausschüssen der ECHA bekommen. Der RAC-Ausschuss urteilte, dass eine pauschale Beschränkung der Stoffklasse gerechtfertigt ist, um die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit zu begrenzen. Ähnlich argumentierte der SEAC. Die ECHA hat eine 18-monatige Übergangsfrist für Schulungs- und Prüfschäume sowie für kommunale Feuerwehren, eine dreijährige Übergangsfrist für zivile Schiffe, fünf Jahre für tragbare Feuerlöscher und zehn Jahre für Industrieanlagen, die unter die Seveso-III-Richtlinie fallen, vorgeschlagen.

Dänemark, Deutschland, die Niederlande und die Tschechische Republik fordern Höchstwerte für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in Lebensmitteln. In einer Information an den Agrarrat am 25. April setzen sich die Länder dafür ein, dass die seit 1. Januar geltenden Grenzwerte für Eier, Fisch, Muscheln und Fleisch regelmäßig zu überprüfen und jeweils an neueste wissenschaftliche Erkenntnis zu koppeln. Die Mitgliedstaaten sollen außerdem Daten an die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA senden, damit auch für andere Lebensmittel Höchstwerte festgelegt und im Zweifel gesenkt werden können.

Eine neue Studie des dänischen Verbraucherrats THINK Chemicals hat ergeben, dass mehrere im Handel erhältliche Fahrradöle ebenfalls PFAS-haltige Chemikalien enthalten, berichtet die Umweltorganisation ChemTrust. [jg]

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Menschen in der EU sind nach wie vor zahllosen schädlichen Chemikalien ausgesetzt

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