Aktuell
Hohe Quecksilberwerte bei indigenen Frauen in Lateinamerika
Laut der neuen Studie “Mercury Exposure of Women in Four Latin American Gold Mining Countries” weißen Frauen in drei lateinamerikanischen Ländern, die auf Fisch als Proteinquelle angewiesen sind und in der Nähe von Goldbergbauaktivitäten leben, erhöhte Quecksilberwerte in ihrem Körper auf. Die Studie wurde vom International Pollutants Elimination Network (IPEN) zusammen mit dem Biodiversity Research Institute (BRI) durchgeführt und analysierte die Quecksilberwerte bei Frauen im gebärfähigen Alter, die am empfindlichsten auf die toxischen Wirkungen von Quecksilber reagieren.
Vor erneuter Glyphosat-Zulassungsprüfung: Mitgliedstaaten sehen kein Krebsrisiko
Ein Gremium aus vier EU-Mitgliedstaaten empfahl den zuständigen EU-Behörden in dieser Woche, das Pflanzenschutzmittel Glyphosat weiterhin nicht als krebserregend einzustufen. Neue wissenschaftliche Daten wollen sie für die anstehende Zulassungsprüfung nicht zurate ziehen. Umweltschützer*innen warnen vor dramatischen Auswirkungen.
Umweltbezogene und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten
Von international tätigen Unternehmen wird zunehmend erwartet, dass sie die Risiken für Mensch und Umwelt entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungsketten erkennen und angemessen adressieren, um damit ihren Sorgfaltspflichten nachzukommen. Ein neuer Bericht des Umweltbundesamts gibt Empfehlungen zur verbesserten Umsetzung insbesondere umweltbezogener Sorgfaltspflichten.
Woche der Umwelt 2021
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) haben vom 10. bis 11. Juni2021 zur digitalen Woche der Umwelt geladen. Unter dem Motto „So geht Zukunft!“ gab es am 10. und 11. Juni 2021 spannende Diskussionen und ein Fachprogramm zu wichtigen Zukunftsfragen. Ausstellende aus Wirtschaft und Technik, Forschung und Wissenschaft und aus der Zivilgesellschaft präsentieren online ihre innovativen Lösungen für die Zukunft.
Chemiepolitischer Mittagstalk 5 - Was haben Chemikalien mit Gender zu tun? | Video vom 16. Juni 2021
Frauen und Männer sind unterschiedlich von der Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien betroffen. Das hat mit biologischen Unterschieden zu tun und mit der spezifischen Rollenzuweisung – in Deutschland und weltweit. Eine genderdifferenzierte Herangehensweise ist nötig in Politik, Wissenschaft und Projektgestaltung, um den Schutz vor schädlichen Chemikalien auch für Frauen zu erhöhen.
Gendergerechte Chemikalienpolitik
Frauen und Männer sind unterschiedlich von der Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien betroffen. Das hat mit biologischen Unterschieden zu tun und mit der spezifischen Rollenzuweisung – in Deutschland und weltweit.
29 Organisationen fordern grünes Licht von CDU und CSU für Insektenschutzpaket
Das Insektenschutzpaket bestehend aus der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes und einer Novelle der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung droht zum Ende der Legislaturperiode am Widerstand von CDU/CSU im Bundestag und auf Landesebene zu scheitern. Vor diesem Hintergrund appelliert der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) gemeinsam mit 28 weiteren Umwelt- und Naturschutzorganisationen in einem Offenen Brief an die Vorsitzenden von CDU und CSU, sich für die Verabschiedung eines ambitionierten Insektenschutzpaketes einzusetzen.
Der "Null-Schadstoff-Aktionsplan" und die Wasserpolitik
Was steckt im Null-Schadstoff-Aktionsplan aus Sicht des Gewässerschutzes? Der Versuch eines Überblicks, übernommen von EU-Umweltnews. "Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden wird auf ein Niveau reduziert, das die Gesundheit und natürliche Ökosysteme nicht mehr schädigt und die planetaren Grenzen respektiert, um eine giftfreie Umwelt zu schaffen" – so in etwa lautet die Vision der EU für 2050 und einen "gesunden Planeten für alle". Hierzu hat die EU-Kommission im Mai ihren Entwurf vom Null-Schadstoff-Aktionsplan mitsamt Anhängen veröffentlicht.
In Deutschen Wäldern werden immer mehr Pestizide gespritzt
In Deutschland ist der Einsatz von Pestiziden in den staatlichen Wäldern der Bundesländer massiv gestiegen. Das zeigt eine exklusive Recherche von Panorama. Besonders in Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen wurde deutlich mehr gespritzt als in der Vergangenheit. ARD Panorama hat dazu einen Beitrag veröffentlicht.
Handel mit illegalen Pestiziden in der EU - Hoher Profit, wenig Risiko
In einem Radiobeitrag befasste sich Eva Achinger vor genau einem Jahr im BR mit dem Handel illegaler Pestizide in der EU. Während der Handel drastisch zunehme, sei das Risiko, erwischt zu werden, gering und Strafen vergleichsweise milde. Europol habe 1346 Tonnen illegaler Pestizide sichergestellt, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Mit den Waren hätten Betrüger mehr als 90 Millionen Profit erwirtschaftet. “Während sich die wirtschaftlichen Schäden beziffern lassen, sind mögliche Gefahren für Mensch und Natur unberechenbar.”
Chemiepolitischer Mittagstalk 4 - Giftig und Ungerecht | Video vom 02. Juni 2021
Das Geschäft mit niedrigen Sozial- und UmweltstandardsDoppelte Standards im Umgang mit Rohstoffen, Chemikalien und Abfällen sind weltweit an der Tagesordnung. Ein Beispiel ist Kinderarbeit zum Abbau von Erzen zur Herstellung von Smartphones. In Afrika alltäglich, in der EU undenkbar. Auch deutsche Unternehmen profitieren von Rohstoffen und Produkten, die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern unter niedrigsten Sozial- und Umweltstandards herstellen. Eine globale Chemikalien- und Abfallkonvention, die überall hohe Standards etwa im Arbeits- und Umweltschutz einführt, könnte die Praxis solcher doppelten Standards beenden – zum Wohl der Menschen und der Umwelt weltweit.
Wieviel Plastik landet in landwirtschaftlichen Böden?
Plastikmüll in den Ozeanen, Mikroplastik in Kosmetik, überflüssige Plastikverpackungen – drei bereits bekannte Themen zum Umwelteinfluss von Kunststoff. Doch wie viel Plastik landet eigentlich in unseren Böden? Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und das Institut für Ökologie und Politik Ökopol untersuchten erstmalig, aus welchen Quellen welche Mengen an Mikro- und Makroplastik in landwirtschaftliche Böden gelangen. Damit liefern die beiden Institute im Auftrag des NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. einen Gesamtüberblick über Kunststoffemissionen in der Landwirtschaft in Deutschland, der als Basis für weitere Detailuntersuchungen gelten soll. Die Studie wurde ermöglicht durch umfangreiche Vorarbeiten, die im Rahmen des BMBF-Förderprojekts Plastikbudget stattfanden. Ein wichtiges Ziel der Studie ist es, Handlungsempfehlungen zu geben, um zukünftig Kunststoffeinträge in Böden zu verringern.
REACH-Erfolge in Frage gestellt
Die Organisation Chemsec zweifelt den positiven Bericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) über den Erfolg der REACH-Verordnung an. Bis nächste Woche können Sie sich noch am Fahrplan zur Überarbeitung von REACH beteiligen. Die EU-Risikobewertung für Bienen soll verbessert werden. Ein Fortschrittsbericht der EU-Kommission zeigt, dass das dringend nötig ist.
Schadstoffe in To-Go-Verpackungen
Ob Burgerbox, Pommestüte oder kompostierbare Suppenschüssel: Mit schädlichen Fluorchemikalien behandelte Essensverpackungen sind in europäischen Schnellrestaurants allgegenwärtig. Das zeigt eine gemeinsame Testreihe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit den tschechischen Verbraucherschützern von Arnika und sieben weiteren Nichtregierungsorganisationen.
Quecksilber in der Zahnmedizin: Risiko für Umwelt und Gesundheit
Mit der Bonner Amalgam-Erklärung, der sich auch unsere Organisation angeschlossen hat, fordern über 50 NGOs und Expert*innen von der Bundesregierung einen Beschluss zum Amalgam-Ausstieg bis spätestens 2025. Amalgamfüllungen bestehen zu 50 % aus hochgiftigem Quecksilber und bergen nicht nur ein direktes Gesundheitsrisiko, sondern tragen auch erheblich zur Umweltverschmutzung bei.
Chemiepolitischer Mittagstalk 3 - Chemie auf den Äckern der Welt | Video vom 19. Mai 2021
Große Mengen hochgefährlicher Pestizide (HHPs) gelangen weltweit in die Umwelt, verunreinigen Ressourcen und Nahrungsketten und verursachen akute Vergiftungen und chronische Erkrankungen. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff HHPs? Welche Substanzen fal-len darunter, wie sind deutsche Firmen beteiligt, welche Verantwortung haben die Staaten und welche politischen Aktivitäten laufen, um das angestrebte „phase-out“ von HHPs zu realisieren? Die Veranstaltung liefert wichtige Informationen und lädt zum Dialog ein.
Schweizer Volksinitiativen zu Pestiziden
Die Schweizer Bevölkerung stimmt am 13. Juni 2021 über gleich zwei Volksinitiativen zu Pestiziden ab. Die Initiative “Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide”, kurz Initiative Pestizidverbot, verlangt ein Verbot synthetischer Pestizide in der Landwirtschaft. Die Volksinitiative “Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz”, kurz Trinkwasser-Initiative, fordert ein Umdenken in der Landwirtschaft.
„Pestizide deutscher Hersteller für Vergiftungen verantwortlich“
Die Menschenrechtsorganisation FIAN kritisiert den ungezügelten Einsatz von Pestiziden in Lateinamerika und der Karibik. In der aktuellen Studie “Pesticides in Latin America: Violations Against the Right to Adequate Food and Nutrition” untersucht FIAN den Einsatz von Agrochemikalien in Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko und Paraguay. Anwendung, Lagerung und Entsorgung von Pestiziden dort sind mit erheblichen Risiken verbunden; jährlich werden Millionen Menschen Opfer von Vergiftungen.
Erstes White Paper der European Society of Endocrinology zu Hormongiften
Die European Society of Endocrinology (ESE) hat ihr erstes White Paper mit dem Titel „Hormone in der europäischen Gesundheitspolitik: Wie Endokrinologen zu einem gesünderen Europa beitragen können“ vorgestellt. WECF begrüßt diese Veröffentlichung als wichtige Grundlage für die politische Arbeit zur strikten Regulierung bzw. zum Verbot von endokrin wirksamen Chemikalien.
Chemiepolitischer Mittagstalk 2 - Chemikalien in Produkten | Video vom 12. Mai 2021
Viele Alltagsprodukte enthalten gefährliche Chemikalien, darunter auch Kleidung, Spielzeug und Plastikprodukte. Die meisten davon müssen nicht deklariert werden. Welche Ansätze gibt es, hier mehr Transparenz zu schaffen, die auch zu einer strikteren Regulierung führen kann?