Aktuell
Petition: Giftexporte stoppen
Inkota und PAN Germany haben gemeinsam mit Campact eine Petition für ein Exportverbot von Pestiziden gestartet, die in der Europäischen Union verboten sind. Unter anderem exportieren deutsche Chemiekonzerne wie Bayer und BASF Pestizide nach Afrika, Asien und Lateinamerika, die so gefährlich sind, dass sie in der EU verboten sind. Sie nutzen damit aus, dass die Zulassung von Pestiziden in Ländern des globalen Südens oft weniger streng ist als in Europa. Dies geschieht auf Kosten der Umwelt und der ländlichen Bevölkerung. Millionen BäuerInnen, PlantagenarbeiterInnen und AnwohnerInnen in den Anbaugebieten bezahlen das mit ihrer Gesundheit: Sie erleiden Pestizidvergiftungen, langfristige gesundheitliche Schäden und chronische Erkrankungen wie Krebs.
Online-Kurs zu SAICM Issues of Concern
HEJSupport, groundWork, und Friends of the Earth Südafrika haben einen Online-Kurs eingerichtet über den Strategischen Ansatz für das internationale Chemikalienmanagement (SAICM) und die in diesem Prozess behandelten „Issues of Concern“(IoCs) mit den Schwerpunkten Chemikalien in Produkten (CiP) und endokrine Disruptoren (in englischer Sprache). Der Kurs beinhaltet auch Informationen zur Kreislaufwirtschaft sowie zu Gender und Chemikalien.
Internationale Chemikalienkonferenz auf unbestimmte Zeit verschoben
Die Präsidentin der sog. International Conference on Chemical Management (ICCM), hat die Stakeholder informiert, dass im Juli 2021 voraussichtlich kein physisches Treffen möglich sein dürfte. Darum habe das SAICM-Bureau die Konferenz und ggf. vorher stattfindende Verhandlungsrunden auf unbestimmte Zeit verschoben.
NGOs kommentieren Entwurf der EU-Plastikrichtlinie
Am 3. Juli 2019 ist die Richtlinie 2019/904/EU, die so genannte Einwegkunststoffrichtlinie der EU, in Kraft getreten. Sie soll die die Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt, insbesondere die Meeresumwelt, und die menschliche Gesundheit verringern und den Übergang zu einer innovativen Kreislaufwirtschaft erleichtern. Ein Bündnis aus elf Umwelt-NGOs, das hinter den 15 zivilgesellschaftlichen Forderungen "Wege aus der Plastikkrise" steckt, hat die aktuellste Version der Einwegkunststoffrichtlinie unter die Lupe genommen und kommentiert.
Stakeholder Workshop: Chemikalien im Gesundheitswesen
Der Online Workshop am 2. Februar 2021 fokussiert sich auf das Thema Chemikalien im Gesundheitswesen. Dabei werden u.a. die Ergebnisse eines von UBA geförderten Projekts „Promotion of Safer Disinfectants in Healthcare Settings“ von Heath Care Without Harm Europe vorgestellt. Es wird Gelegenheit zu Nachfragen und Diskussion geben sowie Reflektionen zum Thema seitens Umweltbundesamt.
Schadstoffe in Sportartikeln gefunden
Im EU-LIFE Projekt AskREACH, an dem das Umweltbundesamt (UBA) beteiligt ist, wurden Sportartikel auf Schadstoffe getestet. Elf Prozent der untersuchten Produkte enthielten sogenannte „besonders besorgniserregende Stoffe“ (Substances of Very High Concern, SVHCs), in einer Konzentration über 0,1 Prozent. SVHCs können z.B. krebserregend, hormonell wirksam oder besonders kritisch für die Umwelt sein.
Start der SCIP-Datenbank
SCIP (Substances of Concern in Products) ist eine Datenbank für Informationen zu bedenklichen Stoffen in Artikeln als solchen oder in komplexen Objekten (Produkten), die gemäß der EU-Abfallrahmenrichtlinie (WRRL) eingerichtet wurde. Sie startet heute.
#böllerfrei ins neue Jahr!
Besonders in diesem Jahr gibt es große Sorgen um die Folgen der Silvesterböllerei. Darauf weißt unter anderem die Deutsche Umwelthilfe mit ihrer Kampagne #böllerfrei ins neue Jahr hin.
Dramatischer Anstieg der globalen Pestizidvergiftungen
In einer neuen umfassenden Studie belegen Wissenschaftler:innen, dass unbeabsichtigte Pestizidvergiftungen seit der letzten globalen Bewertung vor 30 Jahren weltweit dramatisch zugenommen haben. Nach Auswertung verfügbarer Vergiftungsdaten aus Ländern auf der ganzen Welt kommen die Forscher:innen zu dem Schluss, dass es jedes Jahr rund 385 Millionen Fälle akuter Pestizid-Vergiftungen gibt, gegenüber geschätzten 25 Millionen Fällen im Jahr 1990. Umgerechnet bedeutet dies, dass etwa 44 Prozent der in der Landwirtschaft tätigen Weltbevölkerung – 860 Millionen Landwirt:innen und Landarbeiter:innen – jedes Jahr mindestens eine Vergiftung erleiden.
Ökologische Weihnachtsbäume
Mit dem Weihnachtsbaum holen sich viele Menschen jedes Jahr ein Stück Natur in die Wohnzimmer. Allerdings stammten etwa 90 Prozent der 28 Millionen Weihnachtsbäume, die pro Jahr in Deutschland verkauft wurden, aus Intensiv-Plantagen. Es gibt Alternativen.
Bürger:innenumfrage zum sicheren Chemikalienmanagement in Europa
In der EU sind mehrere Zehntausend Chemikalien auf dem Markt, viele davon finden sich auch im Blut oder im Urin von Bürgerinnen und Bürgern. In welchem Umfang und warum die Chemikalien überhaupt im Menschen landen, untersucht das Human-Biomonitoring (HBM). Das EU-Programm HBM4EU hat eine Umfrage gestartet, um besser zu verstehen, welche Bedürfnisse, Bedenken und Fragen zu diesem Thema bestehen.
Arzneimittelrückstände in der Umwelt
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Bundesregierung auf, die Belastungen durch Arzneimittelrückstände in der Umwelt zu reduzieren. Zwar sind Arzneimittel segensreich für die menschliche Gesundheit, gleichwohl jedoch hochaktive Stoffe, die vor allem über die Ausscheidungen behandelter Menschen und Tiere zunehmend in der Umwelt verteilt werden. Hier reichern sich die Stoffe an und schädigen die Artenvielfalt in Gewässern und Böden.
Kinder und Jugendliche sind stark mit Allergien auslösenden Chemikalien belastet
Im Sommer waren es langlebige Perflourierte Chemikalien (PFCs), wie sie in Outdoor-Bekleidung oder Lebensmittelverpackungen vorkommen, die in 97 Prozent der getesteten Kinder und Jugendliche gefunden wurden. Jetzt sind es Allergene, die in Weichspülern, Wandfarben oder Spielzeug stecken, und ebenfalls in fast allen Testpersonen zwischen drei und 17 Jahren nachgewiesen wurden, wie eine Studie des Umweltbundesamtes zeigt. Das geht aus einer Anhörung vor dem Gesundheitssauschuss hervor, die auf Initiative der Grünen und der FDP Bundestagsfraktionen stattfand.
Wie Pestizidhersteller sich als Lösung für den Klimawandel vermarkten
Das Investigativ-Portal DeSmog UK hat im Rahmen der Veröffentlichung einer „Agribusiness-Datenbank“ die Rolle von Pestizid-Unternehmen in den Debatten um den Klimawandel untersucht. DeSmog ist mit dem Ziel angetreten, genaue, faktenbasierte Informationen zu Fehlinformationskampagnen zur Klimawissenschaft in Großbritannien zu liefern.
Welle der Empörung über Pläne der FAO zur Zusammenarbeit mit der Pestizidindustrie
Hunderte von Organisationen der Zivilgesellschaft und Wissenschaftler:innen aus allen Teilen der Welt fordern die UN-Ernährungsagentur auf, die angekündigte Allianz mit CropLife International nicht einzugehen.
Zivilgesellschaftliche Beiträge zur Arbeit an einem SAICM Beyond 2020
Bis Februar 2021 werden in sogenannten Virtuellen Arbeitsgruppen (VWGs) die Inhalte eines SAICM-Folgeabkommens diskutiert. Eine Gruppe von NGOs, darunter HEJSupport, SSNC und PAN International haben zu diesen Prozessen immer wieder schriftliche Kommentare abgegeben.
Mitglieder des Europäischen Parlaments fordern Exportstopp für gefährliche Pestizide
In einer gemeinsamen Erklärung fordern 69 Europaabgeordnete aus sechs der sieben Fraktionen des Europäischen Parlaments sowie Fraktionslose ein Exportverbot für Pestizide, die in der EU verboten sind. Zusätzlich fordern sie den Stopp von Einfuhren von Lebensmitteln, die unter Einsatz dieser gefährlichen Chemikalien produziert wurden.
Opposition fordert Stopp gefährlicher Exporte von Pestiziden
Die Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen haben einen gemeinsamen Antrag zum Stopp gefährlicher Pestizidexporte vorgelegt. Die Abgeordneten fordern die Bundesregierung unter anderem dazu auf, eine Verordnung auf Grundlage des Pflanzenschutzgesetzes zu erlassen, die den Export von Pestiziden untersagt, die in der EU oder in Deutschland aufgrund von Umwelt- und Gesundheitsrisiken über keine Zulassung verfügen. Für bereits produzierte Wirkstoffe soll eine Übergangsfrist von sechs Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung gelten.
EU-Kommission denkt über Exportverbot giftiger Chemikalien nach
Das hormonschädliche Fungizid Mancozeb darf ab nächstem Jahr nicht mehr in der EU verwendet werden, entschieden Vertreter:innen der EU-Mitgliedstaaten vergangene Woche. Die EU-Kommission beschäftigt sich derweil mit einem Exportstopp für in der EU verbotene Pestizide.