Aktuell
In dubio pro Industrie? PFAS und andere zweifelhafte Substanzen
Entrüstung hat ein exklusives Treffen von Industrie und EU-Politik losgetreten. Während Unternehmensvertreter*innen eine „industriefreundliche EU-Politik“ forderten, mahnten Umweltverbände an, auch an die potenziellen und tatsächlichen Opfer zu denken. Besonders an Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) und an deren Verbotsvorschlag scheiden sich die Geister. Außerdem: EU-Chemikalienmeldungen kurz & knapp.
Neue F-Gas-Verordnung beschlossen: Deutsche Umwelthilfe feiert Gewinn für Klimaschutz, sieht aber akuten Handlungsbedarf gegen PFAS-Scheinlösungen
Die EU verabschiedet schrittweise die Reduzierung von extrem klimaschädlichen F-Gasen, spart aber die Ewigkeitschemikalien PFAS bei ihrer Entschoedung aus.
Die Vereinnahmung durch Unternehmen wird die Umweltkrisen nicht lösen
Ein offener Brief an den belgischen Premierminister De Croo aus der Zivilgesellschaft.
Von der Leyen beerdigt Pestizid-Verordnung
Die EU-Kommissionspräsidentin kündigt an, die geplante Pestizid-Verordnung (SUR) zurückzuziehen. Stattdessen solle mehr Dialog stattfinden. Umweltorganisationen kritisieren den Schritt und fordern von der Leyen auf, aktiv zu werden.
Weichmacher: Gefährliches Hormongift im Urin vieler Menschen entdeckt
Das Umweltbundesamt hat in jeder vierten Urinprobe Rückstände des Metabolit MnHexP gefunden. MnHexP ist ein Abbauprodukt des weitgehend verbotenen Weichmachers Di-n-hexyl-Phthalat. Der Weichmacher kann die Fortpflanzungsorgane von Föten im Mutterleib schädigen und bei Erwachsenen das Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit erhöhen.
Neue Website des Globalen Rahmenwerks über Chemikalien veröffentlicht
Anfang Februar veröffentlichte das Sekretariat die neue Website des Global Framework on Chemicals. Nach der Verabschiedung im September 2023 beginnt sich das Rahmenwerk mit Leben zu füllen.
Belastung mit PFAS macht auch vor hochrangigen EU-Politiker*innen nicht Halt
Bluttests zeigen zum Teil hohe Belastungen mit so gennannten "Ewigkeits-Chemikalien", ein stille Bedrohung für die gesamte öffentliche Gesundheit.
Reformvorschlag für Chemikalienbewertung
Die EU-Kommission hat am 7. Dezember ein „Ein Stoff, eine Bewertung“-Paket mit drei chemikalienpolitischen Gesetzesakten vorgelegt. Dabei spielen vier EU-Agenturen eine tragende Rolle. Es geht um eine einheitlichere, „straffere“ Bewertung, mehr Wissen und bessere Risikofrüherkennung.
5-Punkte-Plan der Bundesregierung zum Schutz vor hormonschädlichen Stoffen
In ihrem Koalitionsvertrag versprach die Ampelkoalition einen „nationalen Plan zum Schutz vor hormonaktiven Substanzen“. Eine zentrale Forderung von PAN Germany, WECF, HEJSupport und weiterer Unterstützergruppen war zuvor die Entwicklung eines nationalen Aktionsplans.
Ewigkeitschemikalien PFAS im Blut: Das „neue Asbest“?
Die Umweltgruppe ChemSec hat die Chemieindustrie aufgefordert, aus der Produktion von extrem langlebigen Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) auszusteigen. Dies unterstütze auch eine billionenschwere Investorengruppe. Das Europäische Umweltbüro fordert flächendeckende neue Grenzwerte und ein PFAS-Verbot. Die EU-Chemikalienbehörde ECHA muss 5.600 Antworten auf die öffentliche Konsulation bearbeiten.
NGOs fechten Wiederzulassung von Glyphosat vor EU-Gericht an
Die Europäische Kommission wird in den nächsten Tagen das Herbizid Glyphosat für weitere 10 Jahre genehmigen. Das Pestizid Aktions-Netzwerk PAN Europe, PAN Germany und weitere PAN Europe-Mitgliedsorganisationen werden die Zulassung von Glyphosat vor dem EU-Gericht anfechten.
Fünf-Punkte-Plan zum Schutz vor hormonellen Schadstoffen
Der von der Bundesregierung beschlossene Plan ist längst überfällig. Denn hormonelle Schadstoffe finden sich in zahllosen Alltagsprodukten.
Petrochemische Interessen gefährden die Verhandlungen über das Plastikabkommen
Trotz eines nachdrücklichen Aufrufs der Zivilgesellschaft konnten die Länder keine Übereinstimmung über die intersessionale Arbeit für die nächste Verhandlungsrunde erzielen.
Start der Gender & Chemikalien Partnerschaft auf der ICCM5
Auf der ICCM5 in Bonn wurde eine neue Partnerschaft zu Gender und Chemikalien ins Leben gerufen. Hiermit wollen verschiedene Stakeholder das internationale Chemikalienmanagement gendersensibler gestalten.
Photo by IISD/ENB | Diego Noguera
Bundesregierung veröffentlicht einen EDC-Aktionsplan
Die Bundesregierung hat den im Koalitionsvertrag verankerten nationalen EDC-Aktionsplan veröffentlicht. Dies ist dringend nötig und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dennoch braucht es Nachbesserungsbedarf.
Umweltausschuss stimmt für Pestizid-Verordnung
Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat seine Position zur Pestizid-Verordnung (SUR) festgelegt. Im Kompromissvorschlag gibt es Abschwächungen aber auch Ambitionssteigerungen. Keine Mehrheit gab es für den Einspruch zur Verlängerung von Glyphosat.
Schadstofffreie Umwelt braucht mehr als Worte
Die Bundesregierung hat zur Halbzeit der Agenda 2030 angekündigt, in den nächsten Jahren mehr für das Ziel einer schadstofffreien Umwelt zu tun. Damit dies auch erreicht wird, reichen jedoch nicht nur Verweise auf europäische Strategien.
Zusagen im neuen UN Rahmenwerk für Chemikalien sollte globale Pestizid-Maßnahmen vorabtreiben
Presseimitteilung / Pesticide Action Network (PAN) International begrüßt die bedeutenden Vereinbarungen zur die Gründung einer Globalen Allianz zu Pestiziden und zum Ausstieg aus hochgefährlichen Pestiziden in der Landwirtschaft, die von Regierungen, dem Privatsektor und anderen Interessengruppen auf der Fünften Internationalen Konferenz zum Chemikalienmanagement (ICCM5) getroffen wurden.
Weltchemikalienkonferenz (ICCM 5) verabschiedet in Bonn ein neues Rahmenwerk zum Schutz vor gefährlichen Chemiklalien
Auf der Weltchemikalienkonferenz in Bonn wurde die neue Vereinbarung “Global Framework on Chemicals (GFC) – For a planet free of harm from chemicals and waste” erarbeitet – WECf hat aktiv daran mitgewirkt
Weltchemikalienkonferenz – was hat sie gebracht?
Und wieder darf sich eine Stadt mit einem neuen Dokument internationaler Tragweite schmücken. Die „Bonner Erklärung“ enthält gute Absichten, aber bleibt mangels Verbindlichkeit und Finanzierungsideen zahnlos. Der Umgang mit gefährlichen Chemikalien ist weiterhin zu wenig reguliert.