Aktuell
Ewigkeitschemikalien - wie wir heute die Probleme von morgen schaffen
Die sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS sind eine Stoffgruppe mit mehreren tausend Stoffen. Sie zeichnen sich alle durch Kohlenstoff-Flurbindungen aus, was sie nicht nur extrem stabil, sondern auch wasser-, fett- und schmutzabweisend macht. Durch diese Eigenschaften finden sie breite Anwendungsfelder. Jedoch werden PFAS nicht unter natürlichen Bedindungen abgebaut, weshalb sie sich in der Umwelt anreichern. Vielen PFAS werden zudem nachgesagt, in Verbindungen mit diversen Krankheiten zu stehen. Daher und aufgrund ihrer Langlebigkeit sollen sie auf europäischer Ebene verboten werden. In dem vierten und letzten Talk der Veranstaltungsreihe gehen die Expert*innen auf verschiedene Aspekte der PFAS und ihrer Regulierung ein.
PFAS-Verbot: Stand der Dinge
Die besonders langlebigen und schädlichen „Ewigkeitschemikalien“, per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) sollen – erstmals in der EU – als Gruppe verboten werden. Was nicht allen gefällt. Der Verbots-Vorschlag könnte nun abgeschwächt werden, heißt es in einem Fortschrittsbericht der Europäischen Chemikalienagentur ECHA in Zusammenarbeit mit fünf nationalen Regulierungsbehörden, darunter die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA).
Was ist erwartet uns in Bezug auf Chemikalien in der kommenden EU-Kommission?
In den sogenannten “Mission Letters” kündigt die künftige EU-Kommission ihre Aufgabenbeschreibungen in der kommenden Legislatur an, aufgeteilt nach Personen und Themenbereichen. Was ist chemiepolitisch relevant?
EU-Chemikalienpolitik: „Mehr Tempo, mehr Umwelt, mehr Gesundheit“
Der Umweltrat debattierte am 14. Oktober über die EU-Chemikalienstrategie. Das Europäische Umweltbüro kritisiert: Die REACH-Reform ist eingefroren, das Ausfuhrverbot für in Europa nicht zugelassene Chemikalien wird nicht umgesetzt, und wichtige Maßnahmen im Rahmen des PFAS-Aktionsplans stehen noch aus.
„Heuchlerisch“: Gifte in EU verboten, Export aber erlaubt
Mehr als 100 Nichtregierungsorganisationen haben die Europäische Union aufgefordert, „heuchlerische, grausame, unfaire und unerträgliche“ Schlupflöcher zu schließen, die den EU-Export giftiger Produkte in andere Teile der Welt erlauben.
Handelsschlupflöcher ermöglichen es europäischen Unternehmen, giftige Produkte zu exportieren, die auf dem EU-Markt verboten sind
Über 100 NGOs appellieren an die Europäische Union, Doppelstandards zu beenden und Handelsschlupflöcher zu schließen. Produkte, die in der EU verboten sind, dürfen nicht in die Welt exportiert werden.
PFAS: EU-Kommission verbietet kleine Untergruppe, Belastung bleibt
Die EU-Kommission hat am 19. September die Verwendung von Unecafluorhexansäure („PFHxA“) und PFHxA-verwandten Stoffen in Textilien, Lebensmittelverpackungen und Kosmetika beschränkt. Scholz scheinbar gegen PFAS-Pauschalverbot. Umweltorganisationen und Wissenschaft fordern besseren Schutz vor Chemikalien für Kinder.
Quecksilber: verbleibende Anwendungen in der EU werden verboten
Die überarbeitete EU-Quecksilber-Verordnung tritt in Kraft und schließt damit die letzte verbleibende Lücke für die Verwendung des hochgiftigen Quecksilbers.
Von der Leyen als Kommissionspräsidentin wiedergewählt - quo vadis Chemikalienpolitik?
Am 18. Juli 2024 wurde Ursula von der Leyen in ihre zweite Amtszeit als Kommissionspräsidentin der EU gewählt. Ihre bisher gesetzten Schwerpunkte lassen wenig Hoffnung auf eine ambitionierte Chemikalienpolitik in der EU zu.
Der neue Untergang des Abendlandes?
Um ein PFAS-Verbot abzuwenden, zieht die Industrie alle Register.
Erfolg: EU verbietet BPA in Lebensmittelverpackungen
Die EU-Mitgliedstaaten haben einen Vorschlag der Kommission zum Verbot von Bisphenol A (BPA) in Materialien mit Lebensmittelkontakt gebilligt. Demnach darf BPA nach Ablauf der Übergangsfrist nicht mehr in Lebensmittelverpackungen wie Konservendosen, Trinkflaschen oder Plastikverpackungen verwendet werden. Das Verbot tritt Ende 2024 in Kraft und ist ein wichtiger Schritt zum Schutz von Verbraucher*innen und Umwelt.
Der Weg zu einer PFAS-freien Wirtschaft für eine saubere und gesunde Zukunft
Ein Kommentar von Dr. Julie Schneider, Senior Campaigner bei CHEM Trust
NGOs fordern ein Ende der Doppelstandards für in der EU verbotene Pestizide
PAN Europe und etliche andere NGOs haben dem Rat der Europäischen Kommissionen einen offenen Brief geschrieben und darin gefordert, dass die Produktion und der Export von in der EU verbotenen und gefährlichen Pestiziden zu stoppen sind.
EU-Parlament & Pestizide: Wer unterstützt Landwirt*innen, Verbraucher*innen und Natur?
Die folgende Analyse zeigt die Positionen der im EU-Parlament vertretenen Fraktionen und der deutschen Parteien zu dieser Frage.
Warum REACH weiterentwickelt werden muss: Neue Erkenntnisse und mangelnde Durchsetzung
REACH: Europas Chemikalienregulierung unter Druck - Warum das Regelwerk dringend überarbeitet werden muss und welche Rolle Deutschland dabei spielt. Bisher unbeachtete wissenschaftliche Erkenntnisse, hohe Nichteinhaltung und politische Einflussnahme - die Zukunft von REACH steht auf dem Spiel.
Chemikalienstrategie hängt: Nur eins von 13 Zielen umgesetzt
Kurz vor den EU-Wahlen gibt es nur sehr langsame Fortschritte beim Schutz vor Chemikalien, so eine Analyse des Europäischen Umweltbüros (EEB). Viele Bereiche wiesen erhebliche Mängel auf, das zeige nicht nur das Beispiel von per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS). Parallel werden hohe PFAS-Werte in Trinkwasserproben gefunden und ein Verbändebündnis fordert den Einsatz für ein EU-PFAS-Verbot vom Deutschen Bundestag.
Die EU veröffentlicht Kriterien für die wesentlichen Verwendungszwecke
In dieser Woche veröffentlichte die EU-Kommission einen wichtigen Baustein, der in der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit angekündigt wurde: das essential use Konzept.
Exportstopp für in der EU verbotene Pestizide schadet der europäischen Wirtschaft nicht und kommt Drittländern zugute
Ein europäischer Ausfuhr-Stopp von in der EU verbotenen Pestiziden würde weder massiv Arbeitsplätze gefährden noch die Wirtschaft in Europa belasten. Dies ist die Schlussfolgerung eines neuen Berichts, der von einer Koalition zivilgesellschaftlicher Organisationen in Auftrag gegeben wurde.
EU muss mehr zum Schutz vor Chemikalien tun
Die Europäische Umweltagentur (EEA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) sind sich einig: Um die Auswirkungen von Schadstoffen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verringern, sind weitere Anstrengungen nötig. Das International Chemical Secretariat (ChemSec) sensibilisiert parallel für die Verschmutzungskrise.
Offener Brief an Bundestagsabgeordnete: Die Gefahren von PFAS anerkennen
Ein Bündnis von 9 NGOs veröffentlicht anlässlich einer öffentlichen Anhörung zum Thema PFAS einen Brief an alle Abgeordneten, der eindringlich vor den Gefahren dieser Stoffgruppe warnt.